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Von Noah bis zu "Katzen"

Musikverein Kirchberg zeigte große Bandbreite

Wenn die Musikvereine zum Frühlingskonzert bitten, sind sie meist am Ende einer langen Arbeitsphase. Intensive Proben gehen den Auftritten voraus, um dem Publikum möglichst umfassend und eindrucksvoll die eigene Leistungskraft zu demonstrieren. Beim Konzert des MV Kirchberg war einmal mehr die konzentrierte Arbeit des Vereins unter Leitung von Hans-Jörg Haas deutlich spürbar.

KIRCHBERG. Der Musikverein 1890 Kirchberg hatte zum 31. Frühjahrskonzert in die Kirchberger Stadthalle eingeladen und begrüßte die Gäste musikalisch mit "Salute" von Johan Evenepoel, was den militärischen Ehrengruß durch Abgabe von Salutschüssen symbolisieren sollte. Viele Musikbegeisterte erlebten ein hervorragendes Konzert, das das Pfälzer-Blasorchester Rodenbach mitgestaltete.

UVorsitzender Ralf Domann begrüßte die Gäste, unter ihnen den Hausherrn der Stadthalle, Bürgermeister Werner Elsen, den Ersten Beigeordneten der Verbandsgemeinde Kirchberg, Wolfgang Wagner, die Ehrenmitglieder Erwin Wagner und Herbert Kunz, als Vertreter der Patenkompanie der Stadt Kirchberg Stabsfeldwebel Binner vom Fernmeldebataillon 281 der Bundeswehr Kastellaun, den Vorsitzenden des Kreismusikverbandes Rhein-Hunsrück, Rainer Bersch und die Musikerinnen und Musiker vom Konzertblasorchester aus Rodenbach, die dem Kirchberger Musikverein durch eine lange und herzliche Freundschaft verbunden sind.

Weitere herzliche Willkommensgrüße richtete Domann an Peter Schulz, den Leiter der Kreismusikschule Rhein-Hunsrück, verbunden mit dem Dank für die musikalische Unterstützung beim Orchesterwochenende.

Besonders erfreut zeigte sich der Vorsitzende über die Anwesenheit der Jungs und Mädels der Bläserklasse der Haupt- und Realschule Kirchberg, die im Rahmen der Ganztagsschule unter der Leitung von Karl-Georg Halstein ein eigenes Orchester gegründet haben. Er brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass die Schule auf diese Weise den Musikunterricht von Kindern und Jugendlichen unterstützt, denn der Nachwuchs sei Garant dafür, dass dem Musikverein auch weiterhin die Aktiven nicht ausgehen.

  

Hochkonzentrierte Akteure machten das Frühjahrskonzert des Musikvereins Kirchberg zu einem besonderen Klangerlebnis. Fotos: Gisela Wagner

Die Moderation lag auch in diesem Jahren in den bewährten Händen von Armin Käfer, der die Zuschauer gut auf das musikalische Programm einstimmte und mit interessanten Hintergrundinformationen zu den einzelnen Darbietungen, bestens unterhielt.

Nun war es an Dirigent Hans-Jörg Haas, sein Orchester mit hochkonzentrierten Musikern, mutig in ungeahnte Höhen zu führen, denn der Musikverein hatte sich in der Tat mit seinem anspruchsvollem Repertoire viel vorgenommen. Mehrteilige Sätze wie "Noah's Arch" von Bert Appermont forderten eine hohes Maß an Aufmerksamkeit und Fingerspitzengefühl. Das Zusammenspiel von Soloinstrumenten und gesamtem Orchester, das Wechselspiel von zarten Melodien bis hin zu stürmischen, die Naturgewalten darstellenden Klänge, erzählte wunderschön die biblische Geschichte von Noah und seiner Arche.

Mit bekannten und beliebten Melodien aus dem Musical "Cats" von Andrew Lloyd Webber ließ der Musikverein die Katzen sprechen, singen, tanzen und lachen. Mit" Highlights from Exodus" gab es oscarprämierte Filmmusik auf Kirchbergs Bühne, die von den Musikern ausgezeichnet inszeniert wurde.

Natürlich durfte auch die beim Publikum immer wieder beliebte Marschmusik nicht fehlen. Mit "Unitis Viribus" von Josef Bach und dem Schönfeld-Marsch von Carl Michael Ziehrer, arr. von Thorsten Reinau, traf der Musikverein genau den Musikgeschmack seiner Zuhörerrinnen und Zuhörer.

Der zweite Programmteil war den Gästen vom Pfälzer Konzert-Blasorchester Rodenbach unter der Leitung von Carsten Petry vorbehalten, die es ebenso wunderbar verstanden, das Publikum zu fesseln. Durch ihre Musik ließen sie "Charlie Chaplin" (Selection for Conert Band) auferstehen und huldigten so dem ersten Filmstar, den man bei den fröhlichen Klängen förmlich über die Bühne tanzen sah. Das Ensemble nahm die Zuhörer mit über den großen Teich, swingte mit den Big Bands um die Wette ("Irving Berlin Portrait", Evergreens in Swing), ließen wunderschöne romantische Töne "The Rose" von Amanda Broom erklingen und schwebten in die galaktischen Tiefen des Weltalls mit "March to Mars". Und auch die Rodenbacher hatten zackige Marschmusik drauf (Die Regimentskinder, Radetzkymarsch, Unter Donner und Blitz, o. 324), die vom Publikum bejubelt wurde. Mit viel verdientem Applaus bedankten sich die aufmerksamen Zuhörerrinnen und Zuhörer für ein tolles Frühjahrskonzert.

Gisela Wagner

Rhein-Hunsrück-Zeitung, Mittwoch, 16. März 2005

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