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Ganz ausserordentlicher Erfolg

30. Weihnachtskonzert des Musikvereins Rodenbach im Bürgerhaus - Jugendorchester unterstützt Pfälzer Konzert-Blasorchester

Mit Fug und Recht darf man dem 30. Weihnachtskonzert des Musikvereins Rodenbach im dicht besetzten Bürgerhaus einen ganz außerordentlichen Erfolg bescheinigen. Die Veranstaltung war wieder mehr als Jahresabschlusskonzert konzipiert, das heißt, die erfolgreiche, akribische Probenarbeit am aktuellen anspruchsvollen Repertoire wurde sozusagen als Weihnachtsgeschenk vorgestellt.

Ein durchaus nachvollziehbarer Denkansatz, doch könnte man überlegen, ob nicht mehr Weihnachtsdekoration und nicht wenigstens ein weihnachtlicher Orchestersatz dem Anlass eher entsprächen. Originell dagegen, dass jedem Besucher das Eintrittsgeld zurückerstattet und eine CD geschenkt wurde, wenn er Mitglied wurde.

Der musikalisch-interpretatorische Aspekt verdient höchste lobende Anerkennung und Würdigung einer sehr intensiven, am kompositorischen Detail, an Stil- und Klangfragen orientierten filigranen Probenarbeit. Das kam schon zum Auftakt überzeugend zum Ausdruck. Die Konzertouvertüre von J. Offenbach zu "Orpheus in der Unterwelt" erklang in superber klanglicher Ausgewogenheit, zeigte minutiös ausgefeilte musikalische Abläufe in bestechender Präzision. Herausragend aus einem sehr ausgewogen besetzten Kollektiv mit vielen Solisten vor allem der exzellente Klarinettist Gerd Franck und die Hornistin Elke Müller.

Dirigent Carsten Petry gab beim Weihnachtskonzert den Ton an. Der Musikverein Rodenbach stellte im Bürgerhaus ein anspruchvolles Repertoire vor. -FOTO: GIRARD

Dennoch war das Concerto d'Amore von Jacob de Haan noch eine Spur überzeugender, gereifter, weil klanglich homogener. Ein Medley nach Erfolgstiteln von Count Basie und im zweiten Teil das "Blue Rondo alla Turk" waren gelungene Abstecher ins Genre der klassischen und zeitgenössischen Big-Bands; hier zeichneten sich vor allem die Saxophonisten Benjamin Scherer, Peter Neri und Hans-Ulrich Michalik mit brillanten Soli aus.

Glanzpunkt war die Orchester-Sinfonie in sechs Sätzen zu dem Monumentalfilm "Herr der Ringe" mit der Musik von Howard Shore; hier schaffte das Konzert-Blasorchester das Kunststück, zu den eingeblendeten Filmausschnitten für den zeitlich passenden musikalischen Ablauf zu sorgen. Bild und Musik ergänzten sich durch Carsten Petrys Koordinationsfähigkeiten zu einer Einheit. Klasse!

Dem Pfälzer Konzert-Blasorchester waren erstmals neun Jugendliche aus dem Jugendorchester integriert; dies führte auch bei dem wieder mitwirkenden Jugendorchester zu einem Neuaufbau. Wie zu hören war, ist für den neuen Leiter Manuel Scherer noch einiges an Detailarbeit zu leisten; auch er selbst braucht noch mehr Ausstrahlung, um beispielsweise eine kleine Fantasie mit Melodien aus "Die Schöne und das Biest" noch differenzierter aufzuführen. Die Moderatorinnen Christina Schäfer und Eva Schneider gaben sich wie die Musiker selbst größte Mühe, um ein anspruchsvolles Programm informativ näher zu bringen. Dennoch sollten wichtige Angaben in das sonst sehr aufwändige Programm aufgenommen werden.

Von unserem Mitarbeiter Reiner Henn

DIE RHEINPFALZ, Mittwoch, 27. Dez 2006

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