Probe
Das Orchester probt jeden Donnerstag von 19:30 bis 21:30 Uhr im Bürgerhaus Rodenbach.
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Gelungen
Musikverein Rodenbach in Eulenbis
Weltoffen, stilistisch vielseitig und interpretatorisch detailliert ausgefeilt, so präsentierte sich das Pfälzer Konzert-Blasorchester des Musikvereins Rodenbach im voll besetzten Bürgerhaus Eulenbis am Samstag.
Die spieltechnisch versierten und von Carsten Petry vorbildlich vorbereiteten Instrumentalisten übernahmen nicht nur überzeugend die verschiedenen programmatischen Aufgaben, sondern lösten sie stets auch mit Bravour. Das Programm avancierte zu einer Art klingendem Kaleidoskop zeitgenössischer Blasmusik in verschiedenen Stilen und Genres. So stellte sich die Formation eindrucksvoll als sinfonisch-konzertantes Blasorchester zum virtuosen Auftakt vor und empfahl sich nachdrücklich für weitere konzertante und solistische Aufgaben dieser Art.
Mit der akribisch einstudierten Konzert-Ouvertüre von Joseph Offenbach etwa, die bis auf wenige, kleinste Einschränkungen zum hohen Maßstab für künstlerische Ambitionen wurde. In dieser detailliert ausgeformten und subtilen Charakterisierung der thematischen Gedanken zeigte sich ein niveau- und stilvoller Beitrag gleich zu Beginn auf der Höhe der Gestaltungskraft. Klangliche Homogenität und Expressivität prägten das Concerto d'Amore des zeitgenössischen niederländischen Komponisten J. de Haan, der ein Klanggemälde geschaffen hat, in dem sich konzertante und jazzige Einflüsse harmonisch verbinden. Die Musiker aus Rodenbach vermittelten dies sehr gelungen und ansprechend.
Stilsicher traf das Orchster auch den Tonfall der klassischen Big-Bands, was eindrucksvoll bei einem Medley mit Erfolgstiteln von Count Basie bewiesen wurde. Dann schaffte man geschickt den Spagat zur amerikanischen "Military Band", indem der Konzert- und Huldigungsmarsch "National Emblem" sehr schwungvoll und gestochen klar interpretiert wurde.
Die Idiomatik irischer Folklore in Form einer Art Rhapsodie und Konzert-Fantasie konnte das Orchester ebenso treffend vermitteln wie die konzertant bearbeiteten Filmmelodien. Gleichzeitig war das aufwändige Repertoire nicht nur klanglicher Ausdruck einer bemerkenswert großen Vielseitigkeit und Flexibilität, sondern auch so zusammengestellt, dass die besonderen Stärken und Klangfarben der Stimmgruppen wirkungsvoll zur Geltung kamen. So reihten sich Soli von Klarinette, Oboe, Flöte und Horn bei Offenbach beispielsweise wie Perlen aneinander - oder die Saxophone glänzten im swingenden Tonfall bei Count Basie. Und welches Blasorchester der Region kann fünf Schlagzeuger mit wechselndem Instrumentarium so ideenreich einsetzen wie der Musikverein Rodenbach bei "The Lord of the Dance"?
Das Jugendorchester stellte dazwischen unter Leitung von Manuel Scherer sein Potenzial unter Beweis und zeigte sich auf einem guten Weg in die Zukunft des Vereins.
Von unserem Mitarbeiter Reiner Henn