Probe
Das Orchester probt jeden Donnerstag von 19:30 bis 21:30 Uhr im Bürgerhaus Rodenbach.
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Vorzeigecharakter
Pfälzer Konzert-Blasorchester in Eulenbis
Bereits zum fünften Mal fand auf Initiative von Peter Neri, Saxofonist beim Pfälzer Konzert-Blasorchester, in Eulenbis ein Neujahrskonzert statt. Pfälzer Konzert-Blasorchester und Jugendblasorchester des Musikvereins Rodenbach gestalteten zusammen zwei Stunden anspruchsvolle Blasmusik.
Programmatische Konzeption, die Art der Präsentation und Performance oder künstlerische Realisation haben ebenso Vorzeigecharakter und Vorbildfunktion wie die Moderation von Marie Eckler und Christina Schäfer mit illustrierender Leinwandprojektion. Mit diesem erfolgreichen Modell nähert das Orchester sich professionellem Niveau und Anspruch deutlich an.
Um dem Image eines Konzert-Blasorchesters gerecht zu werden, stellten die Musiker im ersten Konzertteil Arrangements von klassischen Vorlagen vor, die musikpädagogisch in zwei Richtungen wirken. Einmal verlangen diese von den Akteuren viel an Detailarbeit und Können ab – und ein Orchester wächst bekanntlich mit den gestellten Aufgaben. Andererseits führt man so ein ländliches Publikum an klassische Werke heran. Hier an das Vorspiel zur Oper „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck, das vor allem die besonderen Vorzüge der Horngruppe eindrucksvoll demonstrierte.
Ein sinfonischer Querschnitt aus der Wagner-Oper „Die Meistersinger“ verlangten im Arrangement von Gene Milford ein Höchstmaß an Orchesterdisziplin. Lediglich wäre anzumerken, dass das Grundtempo zu langsam gewählt wurde.
Unter der Leitung seines Dirigenten Carsten Petri konnte das Pfälzer Konzert-Blasorchester in Eulenbis überzeugen. FOTO: GIRARD
Gelangen also diese Aufführungen filigran ausgearbeitet in der genauen Synchronisation der Klanggruppen, in den präzisen musikalischen Abläufen und in der kultivierten Tongebung, kam hier vielleicht die Spielfreude etwas zu kurz. Die stellte sich aber nach der Pause restlos überzeugend ein. Lalo Schifrins Filmmusik „Mission: Impossible Theme“ war geprägt von pulsierendem, mitreißendem und vitalem Elan; diese Musik wurde genau am Lebensnerv getroffen, die sicheren Akzente im Off-Beat zeigten ein stilsicheres Musizieren in diesem Genre. Dies gilt auch für die „Highlights“ aus dem Musical „42nd Street“ von Harry Warren, die alle Vorzüge des ausbalancierten, farbigen und homogenen Orchesterklangs ins beste Licht rückten. Chick Coreas Stilmischung im Grenzbereich zwischen „Free Jazz“ und „Jazz Rock“ wurde bei Titeln im spanischen Kolorit richtig erfasst.
Das Erfolgsrezept des Rodenbacher Modells einer zukunftsorientierten Vereinsarbeit besteht in der unermüdlichen Weiterentwicklung der spielerischen Substanz des Konzert-Blasorchesters durch Carsten Petri und den hohen Stellenwert der Jugendarbeit. Dies zeigt sich darin, dass das Jugendblasorchester ein völlig autonomer, leistungsstarker Klangkörper mit eigenem Profil ist. Unter der Leitung von Manuel Scherer spielte diese ausgezeichnete Formation Selections aus dem Musical „The Nightmare before Christmas“ von Danny Elfman mit ausgeprägtem melodischem und rhythmischem Empfinden und konnte sich mit den soliden spielerischen Grundlagen und den gestalterischen Impulsen nachdrücklich für weitere Auftritte dieser Art empfehlen.
Von Reiner Henn