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Probe
Das Orchester probt jeden Donnerstag von 19:30 bis 21:30 Uhr im Bürgerhaus Rodenbach.
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Mit großem Engagement und Enthusiasmus
Weihnachtskonzert des Musikvereins Rodenbach: Jugendblasorchester läuft den erwachsenen Musikern fast den Rang ab
Auch das 28. der traditionellen Weihnachtskonzerte des Musikvereins Rodenbach im Bürgerhaus war wieder ein Riesenerfolg. Ohne die großartige Leistung des "Pfälzer Konzert-Blasorchesters" unter der Leitung von Carsten Petry schmälern zu wollen, war das Jugendblasorchester eine im Laienmusizierwesen herausragende Attraktion und Sensation. In vielen vergleichbaren Musikvereinen sind solche Jugendorchester meistens nur eine Art "Vor-Orchester", haben pädagogische oder - schlimmstenfalls - Alibi-Funktion; in Rodenbach ist dieses Jugendblasorchester dagegen eine über viele Jahre gewachsene künstlerische und menschliche Einheit, ein eigener Klangkörper, der dabei ist, den Traditionellen den Rang abzulaufen.
Unter der hoch konzentrierten und alles genau koordinierenden Leitung von Alfred Scherer zeigte das Jugendorchester bei einer Konzert-Fantasie über Themen aus Dvoraks 9. Sinfonie eine detailgetreue Einstudierung, die mit großem Engagement und Enthusiasmus zum Ausdruck kam. Musical-Erfolgsautor Andrew L. Webber war mit einer weiteren Bearbeitung vertreten, die ebenfalls im Kern von elektrisierenden Melodien und pulsierenden Rhythmen stilsicher getroffen wurde. Es war Alfred Scherer optimal gelungen, Titel an den spielerischen und interpretatorischen Möglichkeiten sowie Gestaltungswünschen der Jugendlichen erfolgreich auszuwählen und auf ihr Potenzial abzustimmen.
Ließ immer wieder aufhorchen: der Musikverein Rodenbach bei seinem 28. traditionellen Weihnachtskonzert. -FOTO:VIEW
Diese glückliche Hand hatte Carsten Petry mit dem sinfonisch besetzten Konzert-Blasorchester grundsätzlich zwar auch, war lediglich bei den beiden Werken von Johann Strauß (Konzert-Walzer und Konzert-Polka) nicht aufs Allerbeste beraten, weil hier an Feinabstimmung und Detailarbeit sowie Tonbildung bei guten Ansätzen noch Einiges zu entdecken wäre.
Die Stärken des Orchesters lagen dagegen eindeutig bei den Filmmelodien von Charles Chaplin, die genau im burlesken und pittoresken Tonfall, rhythmisch und melodisch klar charakterisiert getroffen wurden. Oder bei Balladen wie dem Erfolgstitel "Music" von John Miles mit dem herausragenden Solo-Posaunisten Marco Schmitt.
Die Wiederentdeckung des Musicals "Les parapluies de Cherbourg" von M. J. Legrand (in einem Querschnitt aufgeführt) oder die Entdeckungsreise von Gulliver (in einer Fantasie von Bert Appermont nachempfunden) waren überzeugende "Pionierleistungen" des Orchesters bei dem lobenswerten Bemühen, einem verwöhnten Publikum (etwa 38o Besucher im ausverkauften Bürgerhaus) immer wieder neue Highlights der Blasmusik-Literatur zu erschließen. Mit seiner ausgeglichenen, nahezu sinfonischen Besetzung - mit Raritäten wie Oboe, Fagott oder Bassklarinette sorgte das Orchester für bestrickende Klangreize und ließ durch das ausgeprägte Gespür für stilistische Feinheiten immer wieder aufhorchen.
Von unserem Mitarbeiter Reiner Henn