Pressemeldungen zum Orchester

« zurück zu den Artikeln

Hochmotiviert und in begeisternder Spiellaune

"Alle Jahre wieder sehen wir uns hier beim Neujahrskonzert", begrüßte Ortsbürgermeister Manfred Bügner die zahlreichen Musikfreunde am vergangenen Samstag im Saal des Bürgerhauses von Eulenbis und hieß bereits zum dritten Mal das Pfälzer Konzert-Blasorchester des Musikvereins Rodenbach zu diesem gesellschaftlichen Ereignis willkommen. Auch wenn der Januar sich dem Ende zuneige, für gute Wünsche, gute Gespräche und gute Musik sei es nie zu spät. Sprach's und wünschte für die restlichen elf Monate alles Gute.

Wer zu einem Konzert der Rodenbacher Musiker kommt, tut dies mit einer großen Erwartungshaltung. Die Musiziergemeinschaft, die im nächsten Jahr ihren 60. Geburtstag feiern darf, spielt im Konzert der regionalen Blasorchester ganz vorne mit. Hervorragende, inspirierende Dirigenten haben mit leidenschaftlichem Engagement und viel Herzblut die Musikanten zu einem imponierenden Klangkörper geformt, haben ihnen mit pädagogischer Eloquenz und Glaubwürdigkeit die Liebe zur Musik mit dem Taktstock fürsorglich "eingebläut". Wie fruchtbar deren Wirken war und noch ist, zeigt sich am großen Anteil junger und jugendlicher Musiker, die einen Stammplatz im Orchester haben.

Pfälzer Konzert-Blasorchester, Leitung: Carsten Petry.

In Eulenbis präsentierte sich das Konzert-Blasorchester mit seinem musikalischen Spiritus Rector Carsten Petry in begeisternder Spiellaune, hochmotiviert, präzise, einsatzexakt. Die Moderatorin des Abends, Christina Schäfer, versprach den Gästen ein abwechslungsreiches Musikprogramm aus Operette, Musical und Schlager, durch das sie ebenso informativ wie unterhaltsam führte. Sie und das Rodenbacher Ensemble hielten Wort, denn das Programm überraschte mit "unverbrauchten" Werken, die im ersten Teil die Akteure an den Instrumenten zu spieltechnischen Höchstleistungen anspornten.

Der Ouvertüre der 1874 in Wien uraufgeführten Operette "Die Fledermaus" von Johann Strauß (Sohn), die als Gipfelpunkt der Wiener Operette gilt, folgte mit "Air Poétique" aus der Feder des bekannten niederländischen Komponisten modern-populärer Blasmusik, Ted Huggens, ein "tönendes" Denkmal für den erfolgreichen Paralympics-Sportler Matthias Berg. Am Horn bewies Bernadette Scheer solistische Kompetenz. Leonard Bernsteins "West Side Story - A Symphonic Portrait", arrangiert von Manfred Schneider, setzt die aufgeheizte Stimmung zwischen zwei befeindeten Gangs im New York der 50er Jahre ebenso kongenial in packende Musik um wie die zart-leidenschaftliche Liaison zwischen Maria und Tony. Der in Passagen martialisch angelegte Marsch "Black Granite" von James L. Horsay erinnert an die Opfer des Vietnam-Krieges. In den 1982 eingeweihten "Vietnam Veterans Memorial Wall", ein riesiger Block aus poliertem schwarzem Granit, sind 58.000 Namen eingemeißelt. Michael Kamens Filmmusik zu "Robin Hood - König der Diebe" entführte ins mittelalterliche England mit schmetternden "Fanfarenklängen", heroischen Pauken, aber auch elegisch-fragilen Melodienbögen.

Eine hervorragende Visitenkarte ihres Könnens gab zu Beginn der zweiten Hälfte das Jugendorchester unter der Leitung von Manuel Scherer ab. Die 22 Jungmusiker trumpften mit drei Stücken aus Edward Griegs "Peer Gynt" und dem reizvollen Stück "Rhythm of the Winds" von Frank Erickson, in dem sich Rhythmus und Melodie wunderschön ergänzen. Marie Eckler moderierte.

Das Jugendblasorchester des MV, Leitung: Manuel Scherer.

Im zweiten Teil folgte auf ein Mitsumm-wipp-swing-"Udo Jürgens Medley" Lerory Andersons "Bugler's Holiday", eines der ersten unter dem ehemaligen Dirigenten Gerhard Blodau einstudierten Stücke. Eine Verbeugung des Musikvereins vor dem 2007 verstorbenen geachteten Leiter Gerhard Blodau mit den Trompetensolisten Johannes Gundall, Horst Kiefer und Manuel Scherer. Aus Franz Lehárs Operette "Die lustige Witwe" erklang das melancholische Liebeslied "Vilja". Rassige südamerikanische Stimmung kam mit "Enamorada" der flämischen Sängerin Belle Perez auf, und mit Dmitri Schostakowitschs "Walzer Nr. 2" klang ein höchst gelungenes Neujahrskonzert aus, allerdings erst nach zwei geforderten Zugaben ("Radetzky-Marsch" und "Vilja"-Passage).

Text/Fotos: bm

Weilerbach aktuell, Donnerstag, 31. Januar 2008

Wir verwenden Cookies und Analyse Tools, um Ihren Besuch effizienter zu machen und Ihnen mehr Benutzerfreundlichkeit bieten zu können. Bei Nutzung unserer Website gehen wir von Ihrem Einverständnis aus.