Pressemeldungen zum Jugendorchester

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"Baustellen-Konzert"

Originell und witzig unterrichtete das Jugendblasorchester des Musikvereins Rodenbach die Konzertbesucher über den kurzen "Umbau" zwischen den Auftritten der Jazz Combo des Vereins und des Jugendorchesters. Das auf die Leinwand projizierte Verkehrszeichen "Baustelle" entschuldigte das "Stühlerücken" auf der Bühne und entlockte den Konzertgästen ein Schmunzeln.

So locker und leicht, wie Marie Eckler durch das Programm führte, waren auch die präsentierten Stücke aus der Welt des Barock, Pop, Swing und Rock.

Klassisch der Auftakt mit der Ouvertüre aus Georg Friedrich Händels "Wassermusik" und nahezu mystisch die Klänge aus dem "Land der Mitternachtssonne" von Vince Gassi. Belebend und anregend wie der gleichnamige Aperitif der mehr heitere denn martialische Swingmarsch des niederländischen Komponisten und Musikers Jacob de Haan. Schwungvoll-rhythmisch "6F Swing" von Idar Torskangerpoll. Ein Déjà-vu-Erlebnis dürften die Zuhörer beim Erklingen des folgenden Titels "Music to Watch Girls By" gehabt haben, einer jener Melodien, die man sofort erkennt, auch wenn deren Namen einem nichts sagen. Ein Erfolgshit des Popsängers und Entertainers Andy Williams ("Butterfly", "Moon River"). Mit "Flight to the Liverbirds" hat Tom Moss den Wahrzeichen der englischen Kulturhauptstadt Liverpool, den mythischen "Liver Birds", ein musikalisches Denkmal gesetzt. Die fünfeinhalb Meter hohen Vögel aus Kupfer zieren die obersten Kuppeln des Royal Liver Building.

 

Auch im zweiten Programmteil setzten die jungen Musiker unter der Leitung von Manuel Scherer auf "Modern Music". Sie ließen ihre Zuhörer teilhaben an der unglaublichen Reise der prächtigen orange-schwarz-weißen Monarchfalter. Den 4.000 Kilometer langen Transkontinentalflug, den die Schmetterlinge ab Mitte September von Südkanada bis nach Zentralmexiko zurücklegen, hat Victor Lopez in luftig-leichte, geradezu sphärische Töne umgesetzt: "Return of the Monarchs". "Don't know why", ein Erfolgstitel der Sängerin Norah Jones, der Konzertmarsch "Flying Tigers" von David Shaffer, Jazz nach dem Ostinato-Prinzip des unentwegt wiederkehrenden Motivs oder mehrtaktigen Themas von Joe Grain sowie David Clayton Thomas' "Spinning Wheel" komplettierten das ebenso anregende wie reizvolle Programm. In all den dargebotenen bemerkenswerten Auswahlstücken waren die Lust und Spielfreude der hoch motivierten Jungmusiker spürbar. Das erstaunliche Resultat ist das Verdienst des engagierten Leiters Manuel Scherer, der seine Mannschaft zu begeistern und zu fördern versteht. Emmalee, mit acht Monaten der jüngste Konzertbesucher, hielt wacker bis zum Schluss durch. "Sie liebt das", erklärte ihre stolze Oma

Welche Auswirkungen das gemeinsame Musizieren für die Jugendlichen hat zeigte sich an einer noch jungen Formation, die sich aus den eigenen Reihen herausgebildet hat. In der "Jazz Combo" agieren mit neuem Stil Manuel Scherer (Trompete), Marco Schmitt (Posaune), Benjamin Scherer (Saxophon), Christoph Wünstel (Bass), Patrick Müller (Rhythmusgitarre), Michael Holzhauser (Schlagzeug) und Lisa Huber (E-Piano) und legen eine bemerkenswerte Reife an den Tag. Ohne Angst vor großen Namen "spulten" sie lässig Duke Ellingtons "Just squeeeze me" sowie die von Manuel Scherer bearbeiteten "Indian Lady" von Don Ellis und das exotische "African Marketplace" von Abdullah Ibrahim ab.

Die drei eifrigsten Probenbesucher, Caroline Heinz, Lisa-Marie Gindler und Nadine Ehle, erhielten ein kleines Präsent. Musikvereinsvorsitzender Alfred Scherer lobte den Nachwuchs: "Es ist schön, so eine junge Mannschaft im Verein zu haben."

Text/Fotos: bm

Weilerbach aktuell, Donnerstag, 04. Juni 2009

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